Maschinistenlehrgang in Bischofwiesen
Beim Blick auf die Bedieneinrichtungen und Armaturen von Pumpen gab es früher große Gemeinsamkeiten bei den verbauten Systemen. Es dominierten Niederschraubventile, Absperrhähne und mechanische Gashebel. In modernen Fahrzeugen zeigen sich beim ersten Blick oftmals Abdeckungen und elektronische Bedieneinrichtungen.
Unabhängig davon arbeiten Pumpen technisch früher wie heute aber sehr ähnlich.
Um Aggregate richtig einsetzen und deren Arbeitsweise verstehen zu können, ist die Kenntnis der Grundlagen der Funktion von Feuerlöschkreiselpumpen aber unerlässlich und soll im Rahmen des Lehrgangs vermittelt werden.
Nur wer beispielsweise gewisse physikalische Grenzen der Wasserförderung kennt, wird beim Aufbauen seiner Pumpe auch unter schwierigen Bedingungen sicher den richtigen Platz finden, um ein Maximum der Pumpenleistung nutzen zu können.
Nur wer weiß welche Verluste beim Wassertransport in Schläuchen entstehen, kann abschätzen wie viele Pumpen in der Förderleitung erforderlich sind.
Im Rahmen einer Übung im Lehrgang wird eine Schlauchstrecke aufgebaut, bei der das Löschwasser über eine lange Schlauchstrecke mit größerer Höhendifferenz gepumpt werden muss. Drei Maschinisten müssen hier an Ihren in der Leitung eingebauten Pumpen so gut zusammenarbeiten, dass eine stabile Löschwasserförderung zustande kommen kann.
Im Laufe eines Einsatzes kann es immer wieder zu unerwarteten Störungen oder geänderten Anforderungen bei der Löschwasserförderung kommen. Nur wer die Hintergründe kennt und weiß, was nun zu tun ist, kann dafür sorgen, dass der Einsatzauftrag, genügend Wasser mit ausreichendem Druck und verlässlich zur Einsatzstelle zu befördern, erfüllt werden kann.
Das Einsatzspektrum der Feuerwehren besteht aber schon seit langer Zeit nicht mehr ausschließlich aus dem Bekämpfen von Bränden. Wasserförderung ist aber nach wie vor eine wichtige Aufgabe. Bei Hochwasser- oder Unwettereinsätzen ist der Einsatz von Pumpen genauso, allerdings unter deutlich geänderten Rahmenbedingungen, gefordert.
Die technische Hilfeleistung stellt weitere Ansprüche an die Maschinisten. Sind sie doch dafür verantwortlich, dass der für den Betrieb mancher Rettungsgeräte und Beleuchtung erforderliche Strom verlässlich durch die Aggregate im Fahrzeug zur Verfügung gestellt wird.
Nicht zuletzt muss auch immer wieder die Verantwortung der Fahrzeuglenker, die ja die Maschinisten ebenfalls sind, angesprochen werden, die sie für ihre Kameraden bei der Einsatzfahrt übernehmen. Sind sie es doch, die dafür sorgen müssen, dass die Einsatzkräfte sicher zur Einsatzstelle und wieder nach Hause kommen.
In der Theorie werden diese Aspekte beim Lehrgang ausführlich behandelt.
Bei der Prüfung am letzten Samstag konnte Kreisbrandmeister Rainer Holzner beruhigt feststellen, dass die Arbeit der Ausbilder auch bei diesem Kurs wieder auf fruchtbaren Boden gefallen war. Alle Teilnehmer bestanden den Kurs und können nun in ihren eigenen Wehren, mit ihren eigenen Fahrzeugen die Ausbildung, die dort nach den Grundlagen im Landkreis-Lehrgang erst richtig beginnt, fortsetzen.